Jun-2015
Kiosk Buke
In auffälligem Grün gestrichen und in exponierter Lage direkt an der Gürtelbahn gelegen, ist der Kiosk Buke wohl eines der bekanntesten Büdchen im Kölner Veedel Sülz.
Doch so beliebt wie heute war der Kiosk, der schon seit den 1930er Jahren an dieser Stelle steht nicht immer. Zumindest, wenn man der wohl aufregendsten Geschichte glaubt, die man sich im Veedel erzählt.
So soll es sich zugetragen haben, dass während der NS-Zeit ein glühender Verfechter des Regimes diesen Kiosk bewirtete und sich damit nicht bei allen im Veedel Freunde machte. Als, wie jeden Morgen, die Arbeiter aus dem Veedel in die Fabriken fuhren und mit der Bahn an eben diesem Kiosk abgeholt werden sollten, sprangen plötzlich eine Hand voll Anhänger der Kommunistischen Partei hinter dem Büdchen hervor. Einige lenkten den Bahnführer ab, andere befestigten ein stabiles Stahlseil am hinteren Ende an der Bahn. Das andere Ende des Seils wickelten sie, so erzählt man sich, ein Mal um den Kiosk herum, der, wie heute auch noch, lediglich aus Massivholz bestand. Der Jubel muss groß gewesen sein, als die Bahn kurz darauf losfuhr und der kleine Nazi-Kiosk abgerissen wurde.
An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Geschichte, die ein älterer Veedelsbewohner erzählte, weder auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft wurde. Irgendwie schön ist sie dennoch, und auch wenn ein Büdchen darin abgerissen wurde, so entstand ja an gleicher Stelle ein neues Büdchen. Mit wunderbar sympathischen Betreibern, die bei Kundschaft und Veedelsbewohnern gleichermaßen beliebt sind.
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